Viewbotting ist ein Wort für den Kauf von Klicks und Views auf YouTube, Twitch und anderen Social Media Plattformen.
Aktuell gibt es einen großen Streit zwischen zwei YouTube-Influencer. Der YouTuber HapticRush wirft dem YouTuber GamerBrother vor, während der Fußball-EM in Deutschland, bei einigen Videos sich Klicks gekauft zu haben. Diese gekauften Klicks sollen primär auf dessen Zweitkanal stattgefunden haben, der unter dem Namen „Broski“ bekannt ist.
Natürlich nehme ich diesen Streit als Aufhänger für den Artikel, aber gleichzeitig ergreife ich keine Partei und darum präsentiere ich euch hier den Vorwurf und das darauffolgende Statement. Bildet euch hier gerne eine eigene Meinung, aber wie es auch bereits andere Influencer gesagt haben, ist Viewbotting ein wichtiges Thema für die gesamte Szene.
Inhaltsverzeichnis
Chronologie des Streits über Viewbotting
Vorwurf:
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Statement:
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Was ist Viewbotting?
Beim Viewbotting geht es darum, Views für YouTube zu kaufen, denn der Algorithmus von YouTube ist knallhart. Performt ein Video nicht direkt ab der Veröffentlichung, dann wird es weniger Views und somit weniger Einnahmen für den Influencer generieren. Wenn ein Video schlechter performt als andere, dann startet das nächste Video direkt mit einer Hemmung, da andere Videos eher ausgespielt werden, die zu einem ähnlichen Thema besser performen.
Angeblich wurde hier ausgerechnet bei den Videos nachgeholfen, die Startschwierigkeiten nach der Veröffentlichung hatten, um eben langfristig bessere Zahlen zu generieren.
Glauben wir einigen Erzählungen aus dem Video, dann gibt es mehrere Faktoren, um gekaufte Klicks und Views bei YouTube zu erkennen.
Gekaufte Views bei YouTube erkennen
Verlaufskurven im YouTube-Dashboard vergleichen
In dem Streit bekommen wir Einblick in das YouTube-Dashboard eines der YouTuber und hier zeigt YouTube bei jedem Video, wie dieses im Vergleich zu anderen Videos aus dem Kanal abschneidet. Wenn wir hier plötzlich starke Abweichungen sehen, wie etwa große Sprünge in den Zuschauerzahlen, dann kann dies ein Hinweis sein.
Einer der Streitpunkte ist auch, dass die Zugangsdaten für den YouTube-Kanal nicht herausgegeben wurden, damit der Vorwurf untersucht werden kann. Hier wurde bereits von mehreren YouTubern, etwa in Reaction-Videos, gesagt, dass diese Daten nicht einfach weitergegeben werden. Dies wäre nachvollziehbar, wenn es nicht User-Rollen bei YouTube gäbe, wie etwa den des Analysten, der sich dann nur durch die Zahlen wühlen kann.
Länder-Analyse der Zuschauer
Eine der auffälligsten Faktoren ist die Herkunft der Zuschauer, denn warum sollten mehr als 50% der Zuschauer der Inhalte in deutscher Sprache aus Indien oder anderen Ländern kommen, die mit dem Inhalt nichts anfangen können. Dieses Verhalten bei gekauften Klicks haben wir schon immer im Social Media. Diese Analyse wurde schon häufig gemacht und entlarvte Influencer, Unternehmen und Politiker bei dem Kauf von Klicks.
Zugriffsquellen ansehen
Ich habe schon häufig interessante Portale gefunden, die unwissentlich einige Videos meiner Kunden bei sich auf der Website eingebunden haben. Wenn dort Klicks generiert werden, dann ist dies eine „externe Quelle“. Diese Zugriffe sind meistens zu vernachlässigen, aber wenn die Zugriffe von externen Quellen überdurchschnittlich hoch ist, dann macht dies den Anschein, als würden Plattformen für Viewbotting die Website ihren Bots auf diese Art zu präsentieren.
Warum auf gekaufte Klicks setzen?
Ich habe bereits über die Thematik „Gekaufte Klicks im Social Media“ hier geschrieben. Damals hatte ich bei einem ehemaligen Teilnehmer meiner Social-Media-Schulung dabei beobachtet, wie er nicht nur Abonnenten bei YouTube kaufte und anfangs auch Viewbotting betrieb, dann sogar damit auf LinkedIn und Instagram mit seiner angeblichen Erfolg angab.
In einer Reaction von „Der Keller STREAM Highlights“ spricht Steini über das eigentliche Problem von Viewbotting. Er sagt, dass es die Zuschauer an sich nicht betrifft, weil die selbst entscheiden, ob sie einem YouTube-Kanal folgen und dessen Kanal konsumieren. Die Betroffenen sind andere YouTuber und Influencer, die aufgrund von gekauften Views keine Werbedeals bekommen, da potenzielle Werbetreibende fast immer nur auf die Zahlen schauen werden.
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Gleichzeitig ist es eben eine extreme Täuschung, wenn dies denn so passiert wäre, denn bei der kompletten Thematik gibt es einen großen Haken.
Jeder kann Viewbotting für jeden Kanal einsetzen
In den Videos wird Google, ergo YouTube, zitiert, dass Viewbotting keine Auswirkungen auf YouTube-Kanälen habe, da es ansonsten als Waffe gegen andere Kanäle eingesetzt werden kann. Den Viewbotting-Plattformen ist es nämlich egal, ob du die Views und Klicks für deinen oder irgendeinen anderen Kanal kaufst.
Darum geht es in den Videos und einigen Reactions auch, denn vielleicht wurde Viewbotting betrieben, aber dies ohne das Wissen des Content-Creators. Da gibt es verschiedene Meinungen darüber.
Du trägst einen Link zu einem Kanal ein, überweist das Geld für die gekauften Klicks und schon beginnt das Viewbotting ohne weitere Fragen zu stellen. In den Videos ist zu sehen, dass 100.000 Views circa 300 € kosten und das wäre ab einer gewissen Größe zu gefährlich, dass sich Influencer demnächst gegenseitig auf diese Art und Weise beschießen.
Ich glaube mit meiner Erfahrung aus dem Online-Marketing nicht, dass YouTube gar keine Möglichkeit besitzt auf Viewbotting zu reagieren. Es kann der Plattform rein finanziell egal sein, ob sich hier YouTuber künstlich nach oben kaufen, aber wenn es doch Methoden gegen Viewbotting seitens Google gibt, dann würde ich diese auch nicht kommunizieren.
Eigene Erfahrungen mit gekauften Klicks und Views
Wir bekommen monatlich eine Anfrage, ob wir ein Portal für Klickbotting oder Viewbotting auf diesem Kanal vorstellen wollen, aber haben diese immer abgelehnt und sind auch erst gar nicht in die Preisverhandlungen gegangen. Es gibt diese Methoden für Websites, bezahlte Werbeanzeigen von Mitbewerbern oder eben allen Social-Media-Plattformen und immer wieder gelingt es jemanden so im Internet an Bekanntheit und Sichtbarkeit zu gelangen.
Es sollte klar sein, dass wir diese Methoden ablehnen und sind gespannt wie die Influencer-Szene auf diesen Streit weiter reagieren wird.
Was ist deine Meinung zu dem Thema? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.