Als UGC Creator kann man in den Vereinigten Staaten monatlich Beträge im 4 und 5-stelligen Bereich verdienen und das, ohne selbst auch nur einen Follower zu haben. Auch in Deutschland haben sich im letzten Jahr immer mehr Creator als auch Brands für diese (relativ) neue Form der Marketing-Kommunikation entschieden und profitieren seitdem außerordentlich. Was UGC überhaupt ist, warum es so erfolgreich ist und wie man zum UGC Creator wird, erfährst du hier.
Inhaltsverzeichnis
Was ist UGC?
„UGC“ steht für User Generated Content und bedeutet so viel wie nutzergenerierter Content/ nutzergenerierte Inhalte. Anders als aufwendige, zeitintensive und kostspielige Werbevideos, die von professionellen Werbeagenturen (Foto-/ Videografen, Cuttern etc.) produziert werden, kann UGC theoretisch von jedem erstellt werden – von Nutzer:innen für Nutzer:innen. Alternativ fallen auch Begriffe wie „Consumer Generated Media“ oder „User Driven Content“, wobei deutlich wird, dass potenzielle Kund:innen von „ganz normalen Menschen“ angesprochen werden.
Bei nutzergenerierten Inhalten handelt es sich nicht nur um Videos, sondern es könnten auch andere mediale Darstellungsformen wie Bilder, Texte und Audio sein, die jedoch meist kombiniert werden.
Arten von UGC
Online stößt man mittlerweile, unabhängig von der Plattform häufig auf
- Kommentare und Rezensionen,
- Erfahrungsberichte/ Reviews,
- Tutorials,
- Hacks (Tipps) und
- Unboxings,
in denen einem verschiedenste Produkte vorgestellt werden. Durch kurze Videos haben Brands die beste Möglichkeit, um Kunden zu akquirieren, da sie sowohl visuell als auch akustisch Reize setzen und die Aufmerksamkeit auf das beworbene Produkt ziehen können. Zusätzlich kann Text in die Caption eingefügt werden, um wichtige Informationen zu vermitteln oder auf bestimmte Aktionen oder die Website hinzuweisen.
Soziale Medien und Netzwerke haben sich in den letzten Jahren von ihrem eigentlichen Dasein als Kommunikationsplattform zu Schauplätzen für Werbung transformiert. Auch wenn dies aus Verbrauchersicht erstmal als ein Negativ-Trend wahrgenommen wird, bietet es für Unternehmen große Chancen, ihre Zielgruppen zu erreichen. Dies kann sich wiederum positiv auf Konsument:innen auswirken, wenn ihnen dank komplexer Algorithmen genau das angezeigt wird, was sie gerade benötigen.
Verschiedene Plattformen
Grundsätzlich kann jede Website, auf der potenziell jede:r Besucher:in einen Beitrag verfassen/ erstellen kann, eine UGC-Plattform sein. Nicht nur
TikTok
Snapchat
YouTube
sondern auch jede Website mit Kommentarfunktion oder auch Audio-Plattformen wie SoundCloud. Eine der größten und bekanntesten Seiten ist Wikipedia, welche ausschließlich mit nutzergenerierten Inhalten in Textform arbeitet – jeder Verfasser eines Beitrags ist somit gesehen ein UGC Creator.
Warum ist UGC so gefragt?
Weitaus mehr Zielgruppen als nur die junge Generation nutzt Instagram und Co., sodass eine breite Masse erreicht werden kann. Es lässt sich nicht bestreiten, dass Printmedien und das Fernsehen über die Jahre an Bedeutung verloren haben und der stets zunehmende Grad der Digitalisierung dazu führt, dass viel Zeit an mobilen Endgeräten verbracht wird. Dieses Potenzial sollte nicht ungenutzt bleiben, sondern im Gegensatz voll ausgeschöpft werden.
Inzwischen gehört das klassische Schalten von Werbung nicht zu den effizientesten und effektivsten Lösungen im Marketing, da User:innen lieber auf Erfahrungen aus erster Hand vertrauen, als Inhalten von den Businesses selbst. UGC wirkt authentisch, persönlich und kann so das Vertrauen der Kund:innen wecken und die Bindung stärken.
Ein positives Image und hohe Vertrauenswürdigkeit können zu einem Anstieg der Conversion Rate und somit auch den Absatz eines Unternehmens führen. Gleichermaßen kann durch qualitativ gute nutzergenerierte Inhalte die Sichtbarkeit gestärkt und eine größere Reichweite erlangt werden.
Unterm Strich können UGC Creator in der Theorie Brands einen großen Vorteil verschaffen. Im Vergleich zu großen Werbekampagnen sind sie auch günstiger, da sie Content meist mit dem Handy und zuhause kreieren. Auch, wenn das Erstellen von solchen Inhalten bisher ganz einfach erscheinen mag, ist es in der Praxis doch mit mehr Aufwand verbunden, als man anfangs annimmt. Um als UGC Creator erfolgreich durchzustarten, solltest du folgende Steps beachten:
Schritt 1: Information und Inspiration einholen
Bevor du beginnst und den „Sprung ins kalte Wasser“ wagst, solltest du dich intensiv mit nutzergenerierten Inhalten beschäftigt haben. Dazu gehört nicht nur zu schauen und lesen, was erfolgreiche Creator erzählen und empfehlen, sondern auch, zu lernen, wie guter Content aussieht.
Für die gezielte Suche nach UGC Videos eignet sich die TikTok Ad Library, wo die Top Anzeigen auf TikTok zu finden sind. Die Kurzvideos lassen sich nach Region, Dauer, Branche, Upload-Datum, Likes und KPIs filtern, wodurch du die Suche weiter eingrenzen kannst. Überdies ist es auch möglich, nach bestimmten Brands oder Produkten zu suchen, welches selbst erfahrenen UGC Creatorn bei der Entwicklung ihrer Projekte auf die Sprünge helfen kann.
Schreib dir auf, warum dir gewisse Videos besser gefallen als andere und was du davon selbst in deinem Content übernehmen möchtest. Gute Anzeigen erkennst du daran, dass sie gar nicht wie solche wirken und sie in dir das Verlangen auslösen, das Produkt zu kaufen. Wenn du magst, kannst du auch schon üben, selbst vor der Kamera beziehungsweise vor dem Mikro zu sprechen.
Schritt 2: Gewerbe anmelden
Die Tätigkeit als UGC Creator erfordert die Anmeldung eines Gewerbes. Wenn du also sicher weißt, dass du deine Karriere starten möchtest und dass es dir liegt, solltest du diesen Schritt nicht überspringen.
Das klingt erstmal nach viel Aufwand, aber ist letzten Endes doch kein so großer Akt. Mittlerweile gibt es auch Gewerbeämter, bei denen du auch ganz einfach online ein Dokument ausfüllst und abschickst. Informier dich, wo dein örtliches Gewerbeamt liegt und was du genau zur Anmeldung benötigst.
Nachdem dein Gewerbe gemeldet wurde, solltest du deine Steuernummer beantragen, damit du auch Rechnungen stellen kannst. Da die Herausgabe dieser etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen kann, solltest du damit nicht lange warten, wenn du sofort loslegen willst.
Schritt 3: Portfolio erstellen
Zwar gibt es auch Agenturen, die sich auf die Vermittlung von Brands und Freelancer:innen spezialisieren, darunter Fiverr, Nano, Insense, Speekly, Upwork und viele mehr, doch auf lange Sicht möchtest du vielleicht, dass später die Firmen auf dich zukommen. Auch, wenn du selbst auf Firmen zugehst, benötigst du ein Portfolio, das du wie eine persönliche Visitenkarte „aushändigen“ kannst.
Dort stellst du dich als Person, aber auch Beispiel-/ Referenzvideos von dir vor. Es ist gar nicht notwendig, dass du bereits erste Jobs als UGC Creator hattest, sondern du kannst dir als Neuanfänger:in zuhause einfach deine Lieblingsprodukte schnappen und loslegen.
Orientier dich an Anzeigen, die dir gut gefallen und nutze deinen gestalterischen Freiraum. Wichtig ist, dass du nicht ganz planlos anfängst, sondern zunächst ein Skript erstellst, in dem (grob oder auch detailliert) steht, was du machst, was du sagst, was zu sehen sein soll usw. Hier sammelst du erste Erfahrungen mit dem Filmen und Schneiden und kannst deiner Fantasie freien Lauf lassen.
Das Portfolio kannst du dann ganz unkompliziert auf Canva erstellen. Hier gibt es viele Vorlagen/ Templates, auf die du zurückgreifen kannst, aber bring eine persönliche Note mit rein, um dich von anderen abzuheben. Am wichtigsten sind letzten Endes deine Beispielvideos, die du hier einfügst. Mehr sind immer besser, also filme mehrere und am besten unterschiedliche Arten (für unterschiedliche Produkte) von UGC Videos.
Schritt 4: Auf Social-Media-Kanälen aktiv werden
Zwar benötigt man als UGC Creator eigentlich keine Reichweite, da die Videos schließlich von den Accounts der Unternehmen gepostet werden (außer bei Spark Ads), doch nutze die Chance, um Brands auf dich aufmerksam zu machen.
Social Media dient dir auch als eine Art von Portfolio und kann dir bei deiner persönlichen Kundenakquise helfen. Wenn du zeigst, dass du dich selbst verkaufen kannst, überzeugst du damit potenziellen Kund:innen, dass du ihre Produkte bewerben kannst.
Sei hier jedoch vorsichtig, dass du deine Zielgruppe klar vor Augen hast und keinen oder nicht ausschließlich Content für andere Creator erstellst, in denen du über UGC an sich aufklärst. Zeig vielmehr deine Skills, damit Unternehmen von dir als Content Creator überzeugt sind und dir Aufträge erteilen.
Schritt 5: Auf Unternehmen zugehen
Für den Anfang ist es vielleicht komfortabler, mit Agenturen zu arbeiten, doch du kannst auch selbst die Initiative ergreifen und Brands anschreiben, die dir gefallen, anstatt darauf zu warten, dass jemand auf dich zukommt.
Du kannst erst auf den Kanälen der Brands mit ihnen interagieren, also liken, kommentieren etc. und anschließend in den Kontakt treten und deine Dienste als UGC Creator anbieten. Dabei hast du nichts zu verlieren – ein ‚Nein‘ hast du auch schon, wenn du nicht fragst.
Es kann nicht schaden, dich vorab ausführlich und intensiv mit dem Thema zu beschäftigen; inzwischen gibt es auch genügend UGC Creator im deutschsprachigen Raum, die von ihren Erfahrungen berichten und Tipps verraten, wie
@sandrakttn Replying to @Jeannie Lou Nochmal kurz eine Erklärung zu UGC (so deutsch wies geht) Wie genau man damit anfängt usw – dazu kommt was die Tage, also watch out #ugc#ugcgermany #ugcdeutschland #ugcbeispiele #ugctipps #ugctutorial #usergeneratedcontent #ugcstrategie #ugcpitches#ugckunden #ugccreator #ugccommunity #ugcportfolio #ecommercebusiness #ecommercegermany #shopifymarketing #paidadsexpert #socialmediamarketing #socialmediaadvertising ♬ original sound – Sandra | UGC Creator
@itxadelina Als UGC Creator hast du die Möglichkeit WIE ein Influencer zu arbeiten, aber du bist es eben nicht, da deine Reichweite keine Rolle spielt. Folg mir gerne, um zu erfahren, wie du in 2023 ein UGC Creator wirst ♥️ #ugccreator #ugccommunity #ugcdeutschland #ugc #ugccreatorwerden #onlinegeldvedienen #influencerlifestyle #contentcreation ♬ Originalton – Adelina | UGC Creator & Coach
Als UGC Creator gibt es noch weitere Dinge zu beachten, wie eine angemessene Preise, Verhandlungen, Verträge, Nutzungsrechte für Werbevideos, Equipment, Bestandteile eines Videos (Hook, Pain Points, Solution, Social Proof, CTA) und weitere. Falls du dich für Marketing und Content Creation interessierst und dir vorstellen kannst, einzusteigen, fang an und trau dich!